Die Schweizer lieben ihre Berge. Wenn sie über ihre Felsanhäufungen reden, dann versteht man, daß sie "Liebe" wirklich das passende Wort ist. Eine Woche hielt ich mich dort auf. Ein großes Tal mit einem großen See und ganz großen Bergen. Alpinisten wären entzückt. ".... bei Euch gibt ja wenig Berge" fragte mich ein Eidgenosse. Das "eigentlich sogar gar keine" mit einem Lächeln auf den Lippen, verunsicherte meinen Schweizer Kollegen. Noch bevor er einen Mitleidsatz anfangen konnte sah' ich mich gemüßigt zu sagen  "... zum Glück!". Mitleid wich Entsetzen.

Da standen wir nun zwischen den Viertausendern in diesem Tal. Nichts als Berge. Der Blick ging die grau-weißen Hänge hoch und wieder runter. Noch ein Versuch den berg-verstellten Blick mit Phantasie zu überwinden. Es ging nicht. Mein Versuch tief zu atmen mißlang. Es ging nicht. Da wußte ich, wie ich es "meinem Schweizer erklären mußte". Die Worte "Unverstelltheit", "Freiheit", "Offenheit", "Weite", "Natur", "Geisteshaltung", "keine Enge", "Salzluft", "Wind", "Moore", "Felder" und "Pur" bei der Beschreibung unserer Landschaft prallten anscheinend an seinen Augen ab.

"Was soll ich lange erzählen - komm doch einfach mal vorbei......"! Er nahm die Einladung an - er ist wohl neugierig geworden.